Frankreich war…Fachschaft Französisch - Schüleraustausch mit Libourne

…nicht zum „Kotzen“, obwohl manch einer diese Erfahrung aus gesundheitlichen Gründen machte. Jaja – die „maladie en France“ – erwischt hat�s uns fast alle. Aber trotz einiger unappetitlicher Zwischenfälle war die ganze Woche eine „super Sach“, wie unser Busfahrer Ingo so treffend sagen würde.

Los ging das Ganze mit einer ziemlich anstrengenden Busfahrt – 18 Stunden on tour. 8 km vor Libourne, da hat die große Panik dann begonnen! Wie wird meine Familie? Verstehe ich auch alles? Oh Gott, hoffentlich muss ich keine Austern/ Schnecken/ etc. essen… Diese und andere Gedanken sind wohl den meisten von uns im Kopf herumgespukt. Ja, und dann half alles nichts mehr, dann waren wir nämlich da! Die Sonne schien, es war warm und die Familien haben uns schon erwartet. Die Begrüßung war total herzlich – nach französischer Art eben – Bussi hier, Bussi da, Koffer einladen, ins Auto und ab nach Hause. Auf der Fahrt haben einige dann wohl einen mehr oder weniger großen Schreck bekommen, denn die meisten französischen Häuser sehen wie alte Steinbaracken aus. Doch wie so oft, der äußere Schein trügt! Die Franzosen sind nämlich in Sachen Hightech ganz vorne dran! Es gab kaum ein Wohnzimmer, in dem kein Flachbildfernseher mit Surroundstereoanlage thronte und man sah eigentlich keinen Franzosen, der kein iPhone mit sich rumtrug.

Der erste Tag war dann auf jeden Fall noch recht entspannt – Koffer auspacken, Familie kennen lernen, sich das Haus anschauen und der ein oder andere hat dann gleich mal was bei „Mc Do“ zu essen bekommen.
Am Montag wurden wir zusammen mit anderen deutschen und russischen Austauschschüler im Rathaus von Libourne begrüßt. Zuvor hatten wir aber schon eine kleine Stadtführung bekommen, durch die Einkaufsstraße mit den Cafes, am Fluss entlang und an der Kirche vorbei. Am Nachmittag sind wir dann nach Montcaret gefahren, wo uns die Überbleibsel einer römischen Villa mit vielen Mosaiken und zwei Skeletten und die Kirche, die später darauf errichtet wurde, gezeigt wurden.

Der zweite Tag hat dann wohl mehr Interesse geweckt – da hieß es dann: Pack die Badehose ein, es geht ab ans Meer! Nein, für die Badehose war es wohl ein bisschen zu kalt – aber es war trotzdem ein unvergesslicher Ausflug! Zuerst haben wir ein Austerninformationszentrum besichtigt – mit anschließender Verköstigung natürlich, wobei manche zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich nicht unbedingt Heißhunger auf diese… Delikatesse hatten! Dann ging�s zum nächsten Ausflugsziel. Nachdem wir mit einigem Schnaufen endlich die 117 m hohe Sanddüne namens „Dune de Pyla“ erklommen hatten, bot sich uns ein atemberaubender Anblick. Hinter uns eine riesige grüne Fläche voller Wald, rechts und links von uns der Sand und vor uns das blaue Meer mit den vielen Sandbänken. Die meisten sind dann noch bis runter ans Meer gerannt, auch wenn das bedeutete, dass man danach noch einmal die Düne hinaufsteigen musste.

 

Sch�leraustausch 2010 Sch�leraustausch 2010 Sch�leraustausch 2010 Sch�leraustausch 2010 Sch�leraustausch 2010

 

Am Mittwoch haben wir unsere Austauschpartner dann in den Unterricht begleitet. Der französische Schultag ist übrigens ganz anders als der deutsche. Viel mehr Freizeit! Und die Schule erst… das Lyc�e Max Linder besteht aus vielen riesigen Gebäuden und als Deutscher sollte man immer einen Franzosen dabeihaben, um sich nicht zu verlaufen! Der Unterricht war meistens ganz witzig – besonders Deutsch natürlich!

Donnerstag wurden wir in einer Weinbrennerei herumgeführt, wobei das schon in Flaschen gefüllte Getränk, glaube ich, mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat als die halbfertige Pampe. Das mitgebrachte Mittagessen haben wir in einer der in Frankreich so zahlreichen Burgruine gegessen und danach ging�s unter die Erde, in die „Grotte C�lestine“, die nach der alten Frau benannt ist, in deren Schlafzimmer der alte Eingang der Höhle mündete. Ausgerüstet mit Hauben und Socken, die wie Mülltüten aussahen, Gummistiefeln und Helmen mit Licht, sind wir in die dunkle Grotte hinabgestiegen. An Decke und Boden wuchsen Stalaktiten und Stalagmiten und zu unseren Füßen floss ein kleiner Fluss. Das war schon ein Erlebnis, so abgeschottet vom Rest der Welt und inmitten der uralten Gesteinsformationen. Eine kleine Zeitreise…

Am Freitag dann hieß unser Ziel Bordeaux. Das war wohl der schönste Tag, denn auch die weiblichen Personen unter uns kamen in der großen Stadt mit der riesigen Einkaufsstraße „Rue St. Catherine“ endlich auf ihre Kosten. Aber das war nicht alles. Die Stadt selbst war wunderschön, mit den vielen alten Häusern und Brunnen und prächtigen Gebäuden. Mit jedem Blick konnte man etwas Neues entdecken – eine kleine Statue, ein in Stein gehauenes Gesicht über den Fenstern der Häuser, einen alten Straßennamen, der in den Stein eingeritzt war und so weiter. Aber auch auf der anderen Seite des Flusses gab es Sehenswertes – das war nämlich die moderne Seite, mit neuen Wohnhäusern, Gemeinschaftsgärten und Parks, wie bei uns auch. Abends, nach diesem wunderschönen Tag, war dann noch Feiern angesagt, was die Franzosen immer sehr ernst nehmen! Dieser Abend war … ja, sehr lustig, denn die französischen Austauschschüler haben es selbst bei der schrecklichsten Musik fertig gebracht, Stimmung zu machen.

Das Wochenende in den Familien hat dann so ziemlich jeder anders verbracht – vielleicht ist er mit der Gastfamilie nach Saint Emillion gefahren oder noch einmal nach Bordeaux, um auch den letzten Rest Geld loszuwerden oder er hat schon angefangen, zu packen.

Montag, der letzte Tag, war dann bei dem einen oder anderen mit Abschiedstränen gefällt, auch auf Seiten der Franzosen. Im Bus gab es dann noch manche Fläche, weil man etwas vergessen hatte, und dann ging die lange Fahrt wieder los. Paris war noch ein Höhepunkt, mit den hochmodernen Hochhäusern, aber auch den alten Bauwerken, den Champs-Elys�es und natürlich dem Eifelturm. Nur das Wetter hat uns einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber den Eifelturm umgeben von Blitzen zu sehen, war auch mal ein Erlebnis. Die restlich Fahrt wurde dann von den meisten schlafend verbracht und irgendwann hat sich auch dann der letzte ein bisschen auf zu Hause gefreut.

Aber eins steht fest – diese Woche wird jeder in Erinnerung behalten. Frankreich – das Land, das für jeden Geschmack etwas bietet. Man sollte es einmal gesehen haben.

 

Sch�leraustausch 2010

Veronika List, 10d

 

Schüleraustausch mit Libourne 2010
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