Abend der zeitgenössischen Musik
Beim Kammermusik-Konzert bewiesen die Schüler des Schwandorfer Gauß-Gymnasiums ihr Können und ihr Talent.
SCHWANDORF.Schülerkonzerte haben immer ihren ganz besonderen Reiz. Nicht dass das Publikum konzertante Spitzenleistungen erwartet. Zum großen Teil stellen die Eltern, Oma und Opa oder die Geschwister die Zuhörerschaft, aber auch viele Musikfreunde finden sich immer wieder in den Schulaulen ein, um einen musikalisch anspruchsvollen Abend zu verbringen.
Nicht anders ist es bei den Konzerten des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium (CFG). Beliebt und von ausgezeichnetem Niveau sind die kammermusikalischen Abende, von denen das Gymnasium in der Kreuzbergstraße wieder einen veranstaltet hatte. Schulleiter Fritz Pawlik freute sich über den großen Publikumszuspruch trotz Champions-League und schönem Wetter und nutzte die Gelegenheit, die neue Musikfachkraft des CFG, Studienrätin Raphaela Lutz vorzustellen. “Sie wird ihre eigene, ganz neue musikalische Handschrift einbringen, neue musikalische Konzepte und Werkauswahlen treffen”, versprach Pawlik für den Konzertabend.
Der Schwerpunkt des Abends lag auf zeitgenössischer Musik bis hin zum Advantgardismus. Das Programm reichte im klassischen Konzertteil von Johann Sebastian Bach bis zum Erfinder der Nocturnes, John Field, von Friedrich August Kummer bis Jean Xavier Lefèvre, um diese in einen aufschlussreichen Spannungsbogen mit zeitgenössischen Komponisten zu stellen. Selbst Rock- und Popmusik wie “Love me tender” und “Lollipop” oder “Love may be” bekamen einen kammermusikalischen Mantel. Das Publikum bedachte jeden Vortrag mit viel Applaus.
Schulkonzerte sind so gesehen keine “Leistungsschau”, sondern die Belohnung dafür, dass die Familien viel für die musikalische Ausbildung ihrer Kinder opfern. Und die Konzerte belegen immer wieder, dass an den Schulen großartige Talente heranwachsen wie Christoph Gruber aus der 5d. Hochtalentiert sang und spielte er zur Gitarre den Song “I see fire”. Oder Christopher Larisch, der an der Violine überzeugend den berühmten “Czardasz” von Vittorio Monti vortrug. Bastian Wagner überzeugte am begleitenden Klavier ebenso wie die junge Violocello-Interpretin Hannah von Glasow, die am Schluss des Konzertes als Überraschung ihre ganz eigene Perfomance von Mark Summers “Julie-O” einbrachte. “Ich habe zu Hause mit dem Stück experimentiert und dachte mir dann, warum soll ich nicht die erste Stimme singen und die zweite Stimme auf dem Instrument spielen”, sagte sie im Gespräch mit der MZ.
Das Ergebnis dieses Experimentes war absolut hörenswert und gab dem Stück einen ganz eigenen Charakter. Das Konzert bewies erneut, dass der Anspruch des CFG auf “musikalisch-ästhetische Bildung”, wie es der Schulleiter ausdrückte, erfüllt wird.
24.04.2015 Christina Röttenbacher (MZ)
Musikalische Bildung wird am CFG groß geschrieben. Der kammermusikalische Abend erbrachte dafür erneut einen Beweis. Foto: Röttenbacher