Ein etwas größeres Projekt nahmen im Schuljahr 2011/12 die Klasse 5a und ein Teil der Klasse 5e in Angriff. In gemeinsamer Arbeit wurde an der Außenseite von Gebäude II ein Kräutergarten geplant. Hierbei erwies sich die Sach- und Fachkenntnis von Frau Heinz aus der Gärtnerei Heinz in Schwandorf als große Hilfe. Ganz nebenbei wurde auch in erheblichem Umfang Material gespendet, so dass ein Steingarten für Küchenkräuter und ein Kräuterbeet für spezielle Pflanzen angelegt werden konnten. Zusätzlich halfen zahlreiche Kolleginnen und Kollegen und das Hauspersonal mit ihrem gärtnerischen Fachwissen und benötigten Stauden und anderem aus.
Ziel der Arbeit im Garten ist es, Anpflanzung, Pflege und Anwendung ausgewählter einheimischer Kräuter zu unterrichten, gleichzeitig aber auch allgemeingültige biologische Kenntnisse aus dem Leben der Pflanzen praxisnah zu erlernen. Ganz nebenbei werden zudem für den Biologieunterricht nützliche Pflanzen wie z.B. Wiesensalbei, Frühblüher und vieles mehr angepflanzt, so dass in Zukunft ein Teil der Ausgaben für die übliche Untersuchung von bestimmten Pflanzen wie der Gartentulpe gesenkt werden kann bzw. praktische Arbeit einfacher wird.
Foto: Kräutergarten im Herbst 2011 und im Sommer 2012 © Hennings
Kleinere Restarbeiten stehen noch aus, das Bepflanzen der Pflanzsteine erfolgt im Herbst 2012. Mittelfristig soll der Kräutergarten nach Fertigstellung des neuen Gebäudes und dem Rückbau des Parkplatzes im Rahmen des Projekts „Grünes Klassenzimmer am Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium“ zu einem Schulgarten ausgebaut werden. Hierzu entstand im Sommer 2012 im Rahmen einer Seminararbeit ein Insektenhotel.
Schulgartenwettbewerb 2013 � Natur und Nachhaltigkeit im Schulumfeld: Dokumentationsleitfaden
„Natur und Nachhaltigkeit im Schulumfeld“ unter diesem Motto steht der Schulgartenwettbewerb 2013. Das Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium möchte mit einem kleinen Heilkräutergarten-Projekt hierzu beitragen (Zum aktuellen Stand: http://www.c-f-g.de/projekte_natur_technik_kraeutergarten.php). Nach einigen Umbau- und Umgestaltungsmaßnahmen gab es unter Kolleginnen und Kollegen wie auch Schülerinnen und Schülern den Wunsch, wieder einen kleinen Schulgarten anzulegen. Infolgedessen wählte man eine Rasenfläche auf der Südostseite des Gymnasiums aus.
Abb. 1: Kräutergarten nach Bodenauflockerung Herbst 2011 |
Abb. 2: Kräutergarten nach Anlage der Beete Frühjahr 2012 |
Hier begann man 2011/2 mit der Anlage eines Heilkräutergartens in engagierter Zusammenarbeit mit der Ganztagsbetreuung der gebundenen Ganztagsschule und einer ortsansässigen Gärtnerei (Abb. 1 und 2). Der kleine Heilkräutergarten diente und dient vor allem zur Demonstration gängiger Küchen- und Heilkräuter, die bei gemeinsamen Mahlzeiten verbraucht werden. Diesen Bereich nutzen vor allem Schülerinnen und Schüler aus der gebundenen Ganztagsschule, die das Wahlfach Schulgarten belegt haben und somit für die Pflege und Erhaltung verantwortlich sind. Aus diesem Kreis werden derzeit einige Schülerinnen und Schüler zu Pflanzenführern ausgebildet, die wiederum andere Schülerinnen und Schüler an ihren Pflanzen einweisen können. In diesem Rahmen werden z.B. Duftsäckchen und Tees hergestellt.
Abb. 3: Kräutergarten Frühsommer 2012 |
Abb. 4: Schüler bei der Gartenarbeit Frühjahr 2013 |
Des Weiteren werden Heilkräuter für Unterrichtszwecke z.B. für die Durchführung von Wasserdampf-Destillationen zur Extraktion von Duftstoffen für die Seifenherstellung (Abb. 5) und für die Salbenherstellung angebaut. Durch die Zusammenarbeit mit einer Apothekerin wurde der Kontakt zur Kooperation Phytopharmaka hergestellt, die der Schule eine Wasserdampf-Destillations-Apparatur spendete (Abb. 6). Hiermit wird im Chemieunterricht Kamillenextrakt hergestellt.
Abb. 5: Seifenherstellung während der Sommeruni Sommer 2012 |
Abb. 6: Wasserdampfdestillation Frühjahr 2013 |
Natürlich finden sich im Heilkräutergarten auch eigens für den Biologieunterricht ausgewählte Pflanzen wie z.B. Frühblüher (vor allem Tulpen für die Erstellung von Blütenlegebildern) oder Pflanzen mit besonderen Bestäubungsmechanismen wie der Salbei. Geplant ist im Sommer auch ein Färbepraktikum mit Färberwaid nach historischen Anleitungen. Somit erfüllt die Gartenarbeit in besonderem Maße fächerübergreifende Aspekte.
Da wir den bisherigen Heilkräutergarten vollkommen aus Spenden und in Eigeninitiative mit Schülerinnen und Schülern angelegt haben, freuen wir uns über jede Art der Unterstützung. Das Preisgeld soll für eine ordentliche Beschilderung dienen und für die Anlage einer Naturhecke und einer kleinen Wiese. Außerdem ist eine Erweiterung um einen kleinen Bienenlehrgarten geplant. Damit die Schülerinnen und Schüler das Gelände während des Unterrichts nutzen können, soll auch eine Sitzgelegenheit entstehen. Geplant ist, alle Maßnahmen wieder mit Schülerinnen und Schülern (selbst) anzulegen, um so den Beteiligten Erfahrungen in der Anlage und Gestaltung von Gartenflächen zu ermöglichen. Nebenbei spart das Kosten und ermöglicht dadurch, das Projekt mit dem vorhandenen Etat größer zu gestalten.
Umwelt- und Naturschutz beginnt mit Arten- und Formenkenntnis, wird unterstützt durch praktische Arbeit und endet mit dem Weg in die Öffentlichkeit. Unser kleiner Kräutergarten vereinigt alle diese Punkte. Nicht nur die eigenen Schülerinnen und Schüler profitieren, sondern durch die „Ausbildung“ zu „Pflanzenführern“ können wir den Schulgarten bei besonderen Anlässen einem größeren Publikumskreis: anderen Klassen, Interessierten und Eltern öffnen.
OStR Hennings
Schulgarten