Die wichtigsten Ereignisse

Im Folgenden wollen wir Ihnen einen chronologischen Überblick über die Entwicklung des Carl-Friedrich-Gauß Gymnasiums in Schwandorf geben:

 

1938
Am 6. April ist der erste Schultag an der staatlichen “Oberschule i. E.” (in Entwicklung, also im Aufbau) mit 79 Schülern, davon 23 Mädchen, und 3 Lehrkräften im Schwesternwohnhaus der Mädchenvolksschule (heute Gerhardingerschule), genehmigt als fünfklassige Oberschule; das Schulgeld beträgt jährlich 200 Reichsmark.
1939
Umzug in das Gebäude des Dominikanerinnenklosters.
1940
Die Schule heißt jetzt “6klassige Oberschule für Jungen”; sie zählt inzwischen 198 Schüler, darunter 47 Mädchen, und 7 hauptamtliche Lehrkräfte.
1941
Verlegung des Schuljahresbeginns auf den Herbst.
1945
Bei dem vernichtenden Bombenangriff am 17. April auf Schwandorf wird auch das Gebäude des Dominikanerinnenklosters, das die Schule beherbergt, schwer getroffen.
1946
Am 12. Februar efolgt die Wiederaufnahme des Schulbetriebs mit 363 Schülern, davon 119 Mädchen; die Schule heißt jetzt “Realschule”.
1947/48
Errichtung des Behelfsbaus an der Sandstraße; die Schule ist jetzt eine “Oberrealschule”; Gabelung der 2. Fremdsprache: Latein oder Französisch.
1948
1. Abitur: 22 Absolventen, darunter 5 Mädchen; Lernmittelfreiheit eingeführt.
1949
Gründung des Vereins der Freunde und ehemaligen Schüler der Oberrealschule.
1952
Abschaffung des Schulgelds.
1954
Fertigstellung des 1. Bauabschnitts der neuen Schulanlage mit 19 Klassenzimmern und Nebenräumen; Ende des Schichtunterrichts.
1956
Erstmals wird das Abitur wieder nach 9 aufsteigenden Schuljahren abgelegt.
1961
Fertigstellung des Bautrakts II u. a. mit den naturwissenschaftlichen Fachräumen.
1963
Festschrift “Studien” zum 25jährigen Schuljubiläum; Begründung der Schulpartnerschaft mit dem Lycee Max Linder in Libourne.
1964
Fertigstellung der beiden Sporthallen und des neuen Lehrerzimmers.
1965/66
Die Schule heißt jetzt “Gymnasium Schwandorf”; sie ist ein “Mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium” (bisherige Oberrealschule) mit der Sprachenfolge Englisch – Latein oder Französisch und ein “Neusprachliches Gymnasium” (zuvor realgymnasialer Zweig, seit 1964/65) mit den Fremdsprachen Englisch – Latein – Französisch; Zählung der Jahrgangsstufen: 5 – 13 (statt 1 – 9).
1971
Einführung der Kostenfreiheit des Schulwegs.
1973
Nach der Gebietsreform: Übergang des Bauunterhalts (1984 auch des übrigen Sachaufwands) von der Stadt auf den Landkreis Schwandorf.
1973/74
Errichtung eines Neubaus vom Kreistag beschlossen, aber nicht realisiert; dafür Erweiterungsbau an Trakt II (1981 bezogen); Einführung der 5-Tage-Woche.
1974/75
Höchste Schülerzahl: 936 Schüler, darunter 405 Mädchen, besuchen die Schule.
1977
Verleihung des Namens “Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium Schwandorf”; Errichtung der gemeinsamen Stadt- und Schulbibliothek im ehemaligen Behelfsbau.
1978
1. Abitur (41 Absolventen, davon 14 Mädchen) nach dem Modell der neugestalteten Oberstufe (Kollegstufe): an die Stelle der Klassen sind Kursgruppen (Grund- und Leistungskurse) getreten; die Schüler stellen sich innerhalb vorgegebener Regelungen ihr individuelles Unterrichtsprogramm zusammen.
1988
50jähriges Schuljubiläum mit Festschrift über die Schulgeschichte.
1990
Aufnahme von Schulpartnerschaften mit Odessa, Pilsen und Novy Jicin.
1998
60jähriges Schuljubiläum mit Geburtstagszeitung.
1999
50jähriges Bestehen der Vereinigung der Freunde und ehemaligen Schüler des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums Schwandorf e. V.
2003
Fünfzigjahrfeier zur Erstellung von Gebäudetrakt I
2004
Beginn der Mittagsverpflegung im Rahmen der Ganztagsbetreuung und des G8
2005
Einführung eines neuen Schullogos
1. Sommer-Universität
2006
Aufnahme einer Schulpatenschaft mit der
Hubin Highschool in Xiamen (China)
2008
70jähriges Jubiläum: Beginn der Umbaumaßnahmen;
Fertigstellung der Mensa
2010
Einweihung der neuen Aula und des
neu gestalteten Innenhofes
2011
Beginn des Ganztagesschulbetriebs in Jahrgangsstufe 5
2012
Fertigstellung und Einweihung des neuen Verwaltungstraktes
2013
75jähriges Schuljubiläum
Abschluss der Umbau- und Sanierungsmaßnahmen

 

Quelle: Jahresbericht der Schule

 

An Besonderheiten sind zu nennen:

  • regelmäßig Wahlunterricht in Russisch (einschließlich Grundkurs)
  • Schüleraustausch mit Schwandorfs Partnerstadt Libourne, mit Odessa wie auch mit Pilsen und Xiamen (China)
  • gemeinsame Stadt- und Schulbibliothek
  • eigene Schulpsychologin
  • reiches Angebot an Instrumentalunterricht
  • Zusammenarbeit von Schule und Sportverein.

 

“Es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen, nicht das Besitzen, sondern das Erwerben, nicht das Da-Sein, sondern das Hinkommen, was den größten Genuss gewährt.”

Carl Friedrich Gauß

 

Carl Friedrich Gauß, “Princeps Mathematicorum”, geboren 1777 zu Braunschweig, gestorben 1855 zu Göttingen: “Sein Geist drang in die tiefsten Geheimnisse der Zahl, des Raumes und der Natur; er maß den Lauf der Gestirne, die Gestalt und die Kräfte der Erde; die Entwicklung der mathematischen Wissenschaft eines kommenden Jahrhunderts trug er in sich”. Wie ein roter Faden zieht sich der Name (Johannes) Carl Friedrich Gauß seit über 200 Jahren durch die Geschichte der Mathematik und Physik. Eine Aufzählung seiner Entdeckungen findet sich in allen Lexika, z.B. auch in der Internet-Enzyklopädie wikipedia. Gauß gilt weithin als bedeutender Theoretiker, der sich durch seine Forschungen auf dem Gebiet der reinen Mathematik, insbesondere der Arithmetik, also der Zahlenlehre große Verdienste erwarb. Weniger bekannt ist, dass Gauß auch beachtliche praktische Fähigkeiten besaß: So baute er z.B. den ersten elektromagnetischen Telegraphen und verband damit das Physikalische Kabinett in der Göttinger Innenstadt mit der “neuen” Göttinger Sternwarte, seinem Wohn- und Dienstort. Von 1821 an leitete er die Vermessung des Königreichs Hannover und entwickelte dazu das sogenannte Heliotrop, ein Gerät, das Sonnenlicht in eine gewünschte Richtung äußerst intensiv reflektieren konnte und damit Winkelmessungen über Entfernungen von mehr als 100 km ermöglichte. Eine Abbildung davon findet sich zusammen mit dem Portrait Gauß´ und der von ihm entdeckten “Gauß´schen Normalverteilung” auf dem 10-DM-Schein der Bundesrepublik Deutschland.

Als er 1806 den Ort der Wiederauffindung des von Guiseppe Piazzi, Direktor der Sternwarte zu Palermo, entdeckten, aber zwischendurch aus den Augen verlorenen, Planetoiden Ceres exakt vorhersagte, gelangte er zu ähnlicher Berühmtheit wie A. Einstein nach der Bestätigung seiner Theorie der Lichtkrümmung. Wohlgemerkt legte Carl Friedrich Gauß mit der von ihm entwickelten Theorie der Geometrie gekrümmter Flächen auch das mathematische Fundament für die “Allgemeine Relativitätstheorie” Albert Einsteins. Gauß war ein mathematisches Wunderkind. Aus einfachen Verhältnissen stammend soll er schon mit 9 Jahren die Summenformel für die Zahlen von 1 bis n entdeckt haben. Carl Wilhelm Ferdinand, Herzog von Braunschweig erkannte und förderte das Talent des 14-jährigen Knaben. Mit 19 gelang es Gauß, ein Problem zu lösen, das die Mathematiker 2000 Jahre lang beschäftigt hatte: Die Klärung der Frage nach der Konstruierbarkeit von regelmäßigen Vielecken. Er zeigte, dass nach den schon lange bekannten Verfahren für das 3-,4-,5-6-,8-,10-,12-,15-Eck als erstes wieder das 17-Eck mit Zirkel und Lineal konstruierbar ist und gab eine Formel für die Eckenzahl konstruierbarer Vielecke an (vgl. Fermat´sche Zahlen). 1799 promovierte Gauß mit einem Beweis des Fundamentalsatzes der Algebra, also dem Beweis, dass eine Gleichung n-ten Grades im Bereich der komplexen Zahlen auch n Lösungen hat. Dieser war so genial, dass man ihm die übliche mündliche Prüfung erließ. 1807 wurde er zum Professor an der Universität Göttingen und zum Direktor der Sternwarte bestellt. Trotz vieler Berufungen blieb er seiner Heimatstadt Göttingen bis zu seinem Tode treu. Carl Friedrich Gauß blieb nicht von persönlichen Schicksalsschlägen verschont und starb am hoch dekoriert mit nationalen und internationalen Auszeichnungen – u.a. war er Ehrenbürger der Städte Braunschweig und Göttingen, Träger des Ordens Pour le merite, Mitglied der Royal Society of London – in seinem Lehnstuhl sitzend am 23. Februar 1855 in seinen Wohn- und Arbeitsräumen in der Göttinger Sternwarte. Sein Leitsatz “pauca, sed matura” gilt noch heute vielen Mathematikern und Naturwissenschaftlern als Verpflichtung.

Siehe auch: Konstruierbarkeit regulärer n-Ecke

StD Hans Lehminger

 

 

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