Der Fachlehrplan der 9. Jahrgangsstufe weist drei unterschiedliche Kategorien des Grundwissens aus:

  1. Grundstrukturen
  2. Grundbegriffe
  3. Grundkompetenzen

 

Die Schülerinnen und Schüler erwerben in der o.g. Jahrgangsstufe folgendes Grundwissen:

  • Bewusstsein, dass die Knappheit von Ressourcen rationale Entscheidungen erfordert
  • Produktionsfaktoren: Durch die Kombination von betrieblichen Produktionsfaktoren (z.B. Einteilung nach Arbeit, Wissen, Betriebsmittel, Werkstoffe) entsteht das Produktionsergebnis. Der Unternehmer versucht, durch einen effizienten Einsatz knapper Produktionsfaktoren das Wirtschaftlichkeitsprinzip zu verwirklichen.
  • Wirtschaftlichkeitsprinzip: Wirtschaftliches Handeln besteht darin, das Verhältnis von Output und Input zu optimieren, indem entweder der Output maximiert oder der Input minimiert wird.
  • Erfolgsrechnung: Die Erfolgsrechnung in einem Unternehmen zeigt durch Gegenüberstellen von Aufwand (z.B. Gehaltszahlung) und Ertrag (z.B. Umsatzerlöse) den Erfolg (Gewinn oder Verlust) eines bestimmten Zeitraumes und dessen Zustandekommen, zeigt also, ob das Unternehmen wirtschaftlich gehandelt hat oder nicht und ist damit Informationsbasis für weitere unternehmerische Entscheidungen.
  • Rentabilität: Bei der Ermittlung der Rentabilität wird der jährliche Erfolg ins Verhältnis zum eingesetzten Eigenkapital gesetzt. Sowohl bei der Geldanlage als auch bei der Investition des Eigenkapitals in einem Unternehmen ist die Rentabilität ein wichtiges Entscheidungskriterium.
  • Nachhaltigkeit: Nachhaltig wirtschaftlich handeln heißt, in die ökonomische Entscheidungsfindung auch soziale und ökologische Aspekte einzubeziehen. Nachhaltig ist eine Entwicklung, wenn sie den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen oder anderer Teile der Weltbevölkerung zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.
  • Methoden wirtschaftlicher Entscheidungsfindung (z.B. Entscheidungsmatrix mit einer Tabellenkalkulation): Kriterien rationaler Konsumentscheidungen
  • Problemorientierter Einsatz der Informationstechnologien, Graphiken auswerten und erstellen

 

  • Erkennen, wie Arbeitsteilung die wirtschaftliche Nutzung von Ressourcen fördert:
  • Entwicklung von Berufen: Bei der Entstehung von Siedlungen spezialisierten sich Menschen auf Aufgaben, für die sie besonders geeignet waren, so dass es zur Berufsbildung kam.
  • Spezialisierung: Spezialisieren sich Menschen, so beschränken sie sich auf bestimmte Tätigkeiten innerhalb des Produktionsprozesses. Dies kann in vielfältiger Weise geschehen, z.B. innerhalb der Berufe (vgl. HNO, Augenarzt,…) innerhalb der Unternehmen (Abteilungen).
  • Geldfunktion Tauschmittel: Die Spezialisierung erfordert den Austausch von Gütern. Geld fungiert als Tauschmittel, das jederzeit gegen Waren oder Dienstleistungen eingetauscht werden kann.
  • Methoden wirtschaftlicher Entscheidungsfindung (z.B. Entscheidungsmatrix mit einer Tabellenkalkulation): Kriterien rationaler Anlage- und Berufswahlentscheidungen; Auswahl geeigneter Zahlungsarten
  • Problemorientierter Einsatz der Informationstechnologien, Graphiken auswerten und erstellen
  • In Modellen denken: Aufbau einer einfachen Bilanz
  • Arbeit organisieren: korrekt bewerben, einfache Geschäftsprozesse strukturieren

 

  • Kenntnis wichtiger rechtlicher Gestaltungsmöglichkeiten
  • Vertrag: Verträge kommen durch mindestens einen Antrag und eine Annahme zustande. Aus Verträgen ergeben sich Rechte und Pflichten.
  • Sachmangel: Leistet der Verkäufer nicht mangelfrei, liegt ein Sachmangel vor. Der Käufer hat dann zunächst Anspruch auf Nacherfüllung, d.h. der Verkäufer hat eine zweite Chance, den Vertrag ordnungsgemäß zu erfüllen. Der Käufer hat dabei prinzipiell die Wahl, ob dies durch Lieferung einer mangelfreien Sache geschieht (Ersatzlieferung) oder die Sache repariert wird (Nachbesserung). Für weitergehende Rechte des Käufers müssen weitere Voraussetzungen gegeben sein.
  • Geschäftsfähigkeit: Die rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten des Minderjährigen sind beschränkt. In der Regel können beschränkt Geschäftsfähige (d.h. die Sieben- bis Siebzehnjährigen) nur mit vorheriger Einwilligung bzw. nachträglicher Genehmigung der Eltern wirksame Verträge schließen. Die Einwilligung kann auch dadurch erfolgen, dass die Eltern dem beschränkt Geschäftsfähigen Mittel zur freien Verfügung überlassen (“Taschengeld”).
  • Besitz/Eigentum: Besitz und Eigentum kennzeichnen die Verfügungsrechte an einer Sache. Besitz erlangt man durch ein tatsächliches Handeln. Zur übertragung des Eigentums ist i.d.R. zusätzlich ein Vertrag notwendig.
  • Wahl der Rechtsform zur Haftungsbeschränkung: Für Unternehmerinnen und Unternehmer ist die Wahl der Rechtsform ein wichtiges Gestaltungsmittel, um ihre persönliche Haftung einzuschränken. Insbesondere bei den Kapitalgesellschaften (z.B. GmbH und AG) ist die persönliche Haftung der Teilhaber eingeschränkt: Es haftet nur die Gesellschaft mit ihrem Vermögen und nicht die einzelnen Teilhaber.
  • Schutz- und Ordnungsfunktion des Rechts: Bei dem Versuch, seine Bedürfnisse zu erfüllen, kommt der Mensch unvermeidbar mit den Bedürfnissen anderer in Konflikt. Rechte und Pflichten des Einzelnen werden daher möglichst klar geregelt (Ordnungsfunktion des Rechts). Dabei soll die Rechtsordnung die Rechte Schwächerer, z.B. der Minderjährigen, besonders schützen (Schutzfunktion des Rechts).
  • Mit Fachtexten arbeiten: Rechtsnormen anwenden
  • Methoden wirtschaftlicher Entscheidungsfindung (z.B. Entscheidungsmatrix mit einer Tabellenkalkulation): Kriterien rationaler Gründungsentscheidungen
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Grundwissen 9.Jahrgangsstufe Wirtschaft und Recht
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