Leitfaden für Eltern

zu den Themen Lernen, Schulaufgabenvorbereitung und Medien-/Handynutzung

Der vorliegende Elternleitfaden soll Ihnen die Themen Lernen, Unterrichts- und Schulaufgabenvorbereitung sowie Smartphonenutzung näherbringen, Ihnen die wichtigsten Informationen mit auf den Weg geben und Sie gleichzeitig ermuntern, die Tipps und Anregungen auch zuhause umzusetzen.

Ihre Kinder werden ebenfalls mit den oben genannten Strategien vertraut gemacht im Rahmen des Fachunterrichts sowie in Einheiten zum Thema „Lernen lernen“. Dabei erhalten die Schülerinnen und Schüler noch zusätzlich detailliertes und hilfreiches Material, das Eltern und Kindern die Lernarbeit zuhause erleichtern soll.

So lernt Ihr Kind richtig:

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Ein erstes wichtiges Anliegen ist uns die Gestaltung des häuslichen Arbeitsplatzes Ihres Kindes:Hausaufgaben, Lernen für den nächsten Tag oder auch Vorbereitung von Referaten und Schul- aufgaben sind tägliche Arbeiten, die manchmal gar nicht so leicht von der Hand gehen.

Der richtige Arbeitsplatz hilft dabei, derartige Probleme zu vermeiden!

Deshalb berücksichtigen Sie folgende Tipps:
 
  • Immer am eigenen Schreibtisch arbeiten!
    Unser Körper, unser Denken und Empfinden lässt sich sehr stark von Gewohnheiten beeinflussen – deshalb stellen wir uns automatisch auf das Lernen ein, wenn wir immer denselben Arbeitsplatz benutzen (sinnvoll: eigener Schreibtisch im eigenen Zimmer). Damit sich wirklich eine Gewöhnung entwickeln kann, sollten auch möglichst feste Lernzeiten eingehalten werden.
  • Keine Störung während des Lernens!
    Um sich gut auf die Arbeit konzentrieren zu können, sollten sämtliche Ablenkungen vermieden werden:
  • Eltern oder Geschwister sollten während der Hausaufgaben- oder Lernzeit nicht stören.
  • Spielsachen oder Freizeitbeschäftigungen (Fußball, Zeitschriften …) haben am Schreibtisch nichts verloren.
  • Der Computer wird nur in Ausnahmefällen bei konkreten Arbeitsaufträgen benutzt.
  • Das Handy ist ausgeschaltet und befindet sich nicht im gleichen Zimmer!!! Das ist besonders wichtig, weil uns das Handy enorm von der Arbeit ablenkt: Auch wenn wir es gar nicht richtig bemerken, ist unsere Aufmerksamkeit ganz stark beein- trächtigt – wir ‚denken‘ immer darüber nach, wer gerade eine Nachricht geschickt haben könnten, was im Klassenchat los ist … und sind logischerweise nicht mehr vollständig auf die Aufgaben konzentriert.

Folgende Rahmenbedingungen erleichtern ebenfalls das Arbeiten:

  • Auf eine gute Beleuchtung (Fenster, Schreibtischlampe …) achten.
  • Die richtige Raumtemperatur liegt bei etwa 20° – auch ausreichend Frischluft
    ist notwendig.
  • Ein passender Schreibtischstuhl erhöht die Leistungsfähigkeit.
  • Benötigtes Arbeitsmaterial sollte bereitliegen: Mäppchen, Schreibblock, Papierkorb …
    und natürlich die Materialien für die einzelnen Fächer. Sinnvoll ist es dabei auch, immer nur die Bücher und Hefte auf dem Schreibtisch zu haben, die man für diese eine Aufgabe gerade braucht.
  • Ein Papierkorb hilft, die nötige Ordnung zu schaffen, denn es gilt für die meisten Menschen: „Chaos auf dem Arbeitsplatz schafft Chaos im Gehirn!“

Wenn nun das Umfeld stimmt, kann Ihr Kind mit den Hausaufgaben beginnen. Auch dabei können eine gute Organisation und geeignete Rahmenbedingungen die Arbeit gewinnbringender werden lassen.
Finden Sie mit Ihrem Kind heraus, wann der beste Zeitpunkt für die Erledigung der Hausaufgaben ist. Nach der Schule zunächst einmal etwas zu essen und dann eventuell noch eine kleine Pause einzulegen, ist sinnvoll. Im Anschluss legt sich Ihr Kind alle Arbeitsmaterialien bereit, um dann starten zu können. Wichtig ist, dass der zeitliche Ablauf ritualisiert wird, denn dann gewöhnt man sich schnell daran und das Gehirn stellt sich darauf ein.
Um den Einstieg zu erleichtern, bietet es sich an, mit dem beliebtesten oder interessantesten Fach zu beginnen – das erhöht die Motivation.
Im Folgenden gilt: Abwechslung muss sein!
Das Gehirn kann sich Dinge umso besser merken und bleibt umso länger leistungsfähig, je mehr Abwechslung man ihm bietet: deshalb sollte zwischen mündlichen und schriftlichen Aufgaben, zwischen verschiedenen Lernstoffen und unterschiedlichen Lernwegen abgewechselt werden.

Ganz entscheidend sind auch Pausen zwischen den einzelnen Phasen der Hausaufgaben- anfertigung!

Ein für Ihr Kind noch relativ unbekannter Aufgabenteil ist das Erlernen neuer Vokabeln bzw. das Wiederholen des Wortschatzes in den Fremdsprachen.

Auch hier gilt: regelmäßiges und eingeübtes Arbeiten erleichtert das Behalten und Anwenden der Wörter, wobei die Abwechslung nicht vernachlässigt werden sollte. Im Unterricht üben die Schüler den Umgang mit dem Vokabelkasten und lernen so verschiedene Strategien kennen. Sie als Eltern können Ihr Kind unterstützen, indem Sie regelmäßig Vokabelabfragen durchfüh- ren, um so ein Ritual zum Wortschatzlernen – und wiederholen aufzubauen.

Gerade bei den jüngsten Gymnasiasten gibt es immer wieder Unsicherheiten bei der Vorbereitung der zum Teil schon recht umfangreichen Schulaufgaben. Deshalb erhalten Sie hierzu einige ausführliche Tipps, die die Prüfungszeiten etwas stressfreier gestalten sollen:

Phase 1: während des ganzen Schuljahres / grundsätzlich gilt:

  • Ermutigen Sie Ihr Kind, sich aktiv am Unterricht zu beteiligen und bei Unklarheiten nach- zufragen

  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind regelmäßig die Hausaufgaben anfertigt – dazu gehört auch, dass es sich die Inhalte der letzten Unterrichtsstunde noch einmal sorgfältig durchliest und sie lernt

  • Fordern Sie eine übersichtliche und ordentliche Heftführung ein.

  • Planen Sie Zeit für eine regelmäßige Wiederholung des Stoffes ein, dies gilt vor allem für die Vokabeln.

  • Tragen Sie Schulaufgaben-Termine rechtzeitig in den Kalender ein.

Phase2: spätestens eine Woche vor der Schulaufgabe

  • Stoff der Schulaufgabe wird bekannt gegeben

  • Helfen Sie Ihrem Kind, den Stoff in “Lernportionen” einteilen

  • Erstellen Sie gemeinsam einen Lern- und Zeitplan (manchmal macht dies auch der Fachlehrer). Insgesamt nicht mehr als eine Stunde zusätzlich pro Tag arbeiten! Lernpausen einlegen.

  • Ermutigen Sie Ihr Kind, verschiedene Lernwege zu benutzen – schriftlich und mündlich arbeiten, Hilfsmittel verwenden

Phase 3: am Tag vor der Schulaufgabe

 

  • Möglichst nichts Neues mehr lernen – nur noch wiederholen!

  • Strategie für die Schulaufgabe besprechen

  • Das Lernen am späteren Nachmittag beenden – schicken Sie Ihr Kind noch raus – Bewegung und frische Luft tun gut

  • Sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Kind am Abend entspannt (vielleicht nicht unbedingt vor dem Computer oder vor dem Fernseher) und früh ins Bett geht.

Phase 4: am Tag der Schulaufgabe

  • Vermeiden Sie Hektik am Morgen
  • Normal bzw. gut frühstücken
  • Ermutigung und Lob für die gute Vorbereitung

Diese Tipps sind auf alle Fächer und Prüfungsformen anwendbar.

Leitfaden zur richtigen Umgang mit Smartphone und Internet

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Für viele Jugendliche und Kinder ist der tägliche Umgang mit Handy, Tablet und PC mittlerweile selbstverständlich. Experten gehen davon aus, dass beispielsweise Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren im Durchschnitt heute mehr als zwei Stunden täglich im Netz verbringen (Quelle: Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 04.02.2013). Beliebte Tätigkeiten sind die Nutzung sozialer Netzwerke (Facebook usw.) und Messenger-Dienste (WhatsApp, Snapchat…); nach unseren Erfahrungen hat mittlerweile auch der Videokanal „youtube“ bei vielen schon das althergebrachte Fernsehen ersetzt. Online-Spiele, Internet- Shopping, aber auch Lernspiele/-Programme und Internetrecherchen für schulische und private Belange sind ebenfalls anzuführen.

Gibt es anlässlich dieser gravierenden Veränderung in der heutigen Kindheit und Jugend für Eltern Tipps, wie sie mit dieser Thematik verantwortungsvoll umgehen können?

Im Folgenden haben wir versucht, einige Aspekte zusammenzustellen, die wir v.a. der Broschü- re „Online sein mit Maß und Spaß“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ent- nommen haben, auf deren umfangreiches Info-Material wir mit Nachdruck hinweisen möchten (www.bzga.de). Ziel war es, einen kurzen Leitfaden für diese Thematik zu erstellen.

Grundsätzlich ist es Ihre erzieherische Entscheidung, wie und in welchem Maße Sie Ihrem Kind Zugang zum Internet gewähren. Sie sollten Ihre Entscheidung aber bewusst und achtsam tref- fen. Ziel des erzieherischen Prozesses sollte eine Medienkompetenz sein, die es Ihrem Kind er- möglicht, das Internet zu nutzen, indem es sich der Gefahren (Sucht, Mobbing…) bewusst ist, gleichzeitig aber auch die immensen Möglichkeiten (Kommunikation, Information…) nutzen kann.

Folgende Tipps könnten für Sie hilfreich sein:

  • Ein wichtiger erster Schritt ist es, sich mit seinen Kindern über das Thema auszutau- schen. Lassen Sie sich Spiele zeigen, Facebook; Twitter und Co erklären. Dies gilt auch und gerade für Eltern, die sich beim Thema Internet, Smartphone- oder Computernut- zung von ihren technikbegeisterten Kindern „abgehängt“ fühlen. Somit ist es auch erst möglich, Gestaltungsräume des Gebrauchs zu definieren und zu unterscheiden, wo wichtige Bedürfnisse der eigenen Kinder enden und missbräuchlicher Umgang beginnt. Pauschale langfristige Medienverbote (z. B. nach schlechten Noten) sind in diesem Zu- sammenhang meist keine hilfreiche Lösung!
  • Treffen sie verbindliche Vereinbarungen mit ihren Kindern, die diesen auch einen ge- wissen eigenständigen Spielraum lassen. Sinnvoll sind z. B. ein wöchentliches Zeitkon- tingent für Spiel-/oder Onlinezeit, über das ihre Kinder frei verfügen können (Beispiel: acht Stunden für Vierzehnjährige pro Woche). Dafür gibt es mittlerweile auch Apps und Software. Schaffen Sie aber auch medienfreie Räume und Zeiten (gemeinsames Essen, kurz vor dem Schlafen, während intensiver Lern- und Arbeitsphasen…)!
  • Interessieren Sie sich für von Ihren Kindern genutzte Spiele und Anwendungen. Achten Sie auf die Einhaltung von Altersbeschränkungen (USK, FSK, PEGI…) und haben Sie keine Angst vor notwendigen Diskussionen! Sprechen Sie auch rechtliche Probleme klar an (z. B. Urheberrecht) und sorgen Sie auf den genutzten Medien für einen aktuellen Viren- schutz und eine funktionierende Firewall. 
  • Auch der Standort des Computers ist ein wesentlicher Faktor für einen bewussten Umgang. Falls möglich sollten Kinder- und Jugendzimmer von PC und TV frei bleiben!
  • Will man vermeiden, dass die eigenen Kinder nächtelang unter der Bettdecke Youtubern „folgen“ oder Nachrichten austauschen, so kann es auch helfen, dass das Smartphone standardmäßig abends in Küche oder Wohnzimmer aufgeladen werden muss. So hat man zumindest eine gewisse Kontrolle über Nutzungszeiten.
  • Natürlich können dabei Filter- oder Kontrollsoftware helfen, aber auch hier gilt es zwischen Förderung der Selbstständigkeit und notwendiger Aufsicht abzuwägen.
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